Zwischen den Welten
"Dragon Professional Individual" ist eine Mischform aus den Versionen Premium und Professional. Der Nutzer erwirbt zu einem sehenswerten Preis-Leistungsverhältnis Möglichkeiten, die der professionellen Version vorbehalten waren.
Produktgruppe
Spracherkennung
Produkt
Dragon Professional Individual (14)
Hersteller
Nuance
Marktpreis
399
Test
2016
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© Mittelpunkt•Journal
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Hersteller*
Nuance Communications Ireland Limited
20 Merrion Road, Ballsbridge,
Dublin 4
Ireland
(Stand: 2016)
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1 • Ausführlicher Testbericht
2 • Wertung, Pro & Kontra, Unser Rat
3 • Alle Fotografien für Sie auf einen Blick
4 • Anhang mit technischen Daten und Lieferumfang
5 • Weitere Produkte im Test - Auwahl
6 • Unsere Leser haben gewählt - diese Produkte testen wir in Kürze
7 • Anleitung, Hilfe, Impressum
In einem neuen Fenster geöffnet werden:
8 • Übersicht über alle getesteten Produkte
9 • Suche, Volltextsuche
10 • Wie wir testen und bewerten
Wissenswertes
Nach unseren Testberichten zu Dragon NaturallySpeaking 10.1 Professional und Dragon NaturallySpeaking 11 Professional stellen wir Ihnen heute Wissenswertes und unsere Testergebnisse zu der aktuellen Version "Dragon Professional Individual" vor. In den zuvor verlinkten Beiträgen finden Sie weiterführende Informationen rund um Dragon und Diktiersoftware im Allgemeinen.Individual
Auch wenn die Versionsnummer 14 auf den ersten Blick von der Retailverpackung verschwunden ist, gibt es sie nach wie vor. Bereits beim Set-up und im Startfenster ist sie zu sehen.In weniger als 20 Minuten können wir auf unserem Testsystem die Software nutzen. Grundsätzlich empfiehlt es sich, längere Trainingstexte zu lesen, um Dragon in einer produktiven Umgebung einsetzen zu können. Die Qualität der Diktatumsetzung ist bereits zu Beginn erstaunlich gut. Importierte Wortlisten und analysierte Dokumente sowie eine klare und ruhige Aussprache beim Diktat verbessern die Erkennungsleistung weiter.
Grundsätzlich empfiehlt es sich, bei nicht erkannten Ausdrücken, neue Worte oder Wortformen in das Vokabular aufzunehmen. Dazu verwenden wir den Sprachbefehl "als Ausdruck hinzufügen". Das ist wesentlich leichter, als über diverse Sprachbefehle die Groß- bzw. Kleinschreibung zu korrigieren, eventuell notwendige Bindestriche zu setzen und einiges mehr.
Es bleibt eine Ausnahme, da die gebräuchlichsten Wortformen bereits im Programm enthalten sind. Viele Anwender können darüber hinaus auf eigene Wortlisten zurückgreifen und so ihr Vokabular und damit die Erkennungsleistung von Dragon verbessern.
Transkriptionen von Audioaufnahmen eines neuen Benutzerprofils sind möglich. Das Ergebnis ist natürlich bei weitem nicht so gut, wie bei der Verwendung eines trainierten Sprachprofils. Daher nutzen unsere Tester optimierte Profile, die mit wenig Aufwand anzulegen sind. Dabei ist es vorteilhaft, dass der Anwender zwischen mehreren Vokabularen und Benutzerprofilen umschalten kann.
Das Importieren und Exportieren benutzerdefinierter Skripte und Befehle ist jetzt genauso möglich wie die automatische Umsetzung von Audiodateien, die in benutzerdefinierten Verzeichnissen liegen. Professionelle Einzelanwender sowie ambitionierte, private Anwender sind die Zielgruppe für das neue "Dragon Professional Individual".
Unterstützte Anwendungen
Die Nutzung einer Software für Diktate steht und fällt mit der Unterstützung jener Programme, in die direkt diktiert werden kann. Leider sind das nur wenige.Das "grüne Häkchen" auf der Dragon-Leiste zeigt an, ob Ihre Anwendung direkt unterstützt wird.
Microsoft Office erfährt diese Unterstützung durch ein installiertes "NatSpeak Word Addin". Nur wenige dieser Zusatzprogramme sind in Dragon integriert - vorrangig für weitverbreitete Software namhafter Hersteller.
Joker in der Hinterhand
Eine gelungene Neuerung ist das Diktieren in Anwendungen, bei denen Select-and-Say nicht funktioniert. Also in Programme - und das sind die meisten auf dem Markt - die keine volle Textunterstützung für Dragon bieten.Im Vergleich zu früher kann der Nutzer mit dem Diktieren in eine nicht unterstützte Anwendung beginnen. Das Diktierfenster öffnet sich automatisch mit einer geringen Verzögerung. Der zwischenzeitlich gesprochene Text erscheint im Diktierfenster. Dadurch gibt es in der Praxis effektiv keine Verzögerung mehr zwischen unterstützten bzw. nicht unterstützten Programmen.
Lediglich am Ende des Textes muss man zum Einfügen des Abschnitts in die Zielanwendung den Befehl "Übertragung" diktieren oder auf den entsprechenden Button mit der Maus klicken.
Die optisch dezente Form des Textfensters gefällt unseren Testern besonders gut, weil dieses effektiv nicht mehr als störend empfunden wird.
Zu den kleinen Neuerungen mit einer großen Wirkung zählt die unauffällige Checkbox "Diktierfenster für diese Anwendung automatisch verwenden". So kann der Anwender endlich fensterbezogen entscheiden, ob das Diktierfenster automatisch erscheinen soll.
Möchte der Benutzer (für eine gewisse Zeit) das Diktierfenster in einem Programm nicht nutzen, so entfernt er hierzu einfach den Haken in der Checkbox. Genauso lässt sich die dauerhafte Anwendung des Diktierfensters erneut aktivieren, indem über die Zugriffstaste im jeweiligen Programm das Diktierfenster geöffnet und die Checkbox aktiviert wird.
Auf diese Weiterentwicklung mussten Dragon-Anwender lange warten.
Häufig sind es gar nicht die großen und werbewirksamen Veränderungen in einer Software, die den Alltag effektiv vereinfachen.
Zahlen, bitte
Eine spürbare Verbesserung erlebten unsere Tester beim Diktat der Zahlen von 21-29.21,22, 23,24, 25,26, 27,28, 29… wird endlich in einem Rutsch fehlerfrei in Text umgewandelt … und das sogar in Kombination mit dem Datum - zum Beispiel 25.05.2016. Bis zur Dragon-Version 13 war das Diktieren der Zahlen im Zwanziger-Bereich zum Teil eine echte Herausforderung.
Bereits seit "Dragon NaturallySpeaking 13" - also seit September 2014 - wird die Software ohne Mikrofon ausgeliefert. Offizieller Hintergrund seitens Nuance ist, dass auch integrierte Mikrofone unterstützt werden, so zum Beispiel das Mikrofon einer Webcam oder eines Laptops.
Zwei unserer Teilnehmer haben zuletzt mit Dragon 10 gearbeitet. Sie zeigten sich äußerst überrascht, wie gut Spracherkennung inzwischen funktioniert. Zum einen liegen die Verbesserungen in der Weiterentwicklung der Hardware. Ein aktuelles System ist von Vorteil. Im Wesentlichen sehen wir Fortschritte in der Software.
Anwender, die sehr gut mit 10 Fingern tippen, freuen sich dennoch, da es wesentlich entspannter ist, zu diktieren, als per Hand zu schreiben. Wichtigste Voraussetzung - bevor das Diktat beginnt, muss im Kopf klar sein, was geschrieben werden soll. Das ist eine Hürde, die einem keine Software abnehmen kann.
Wer häufiger diktiert, wird mit der Zeit einen umfangreichen, benutzerdefinierten Wortschatz angelegt haben. Neben der in Dragon integrierten Back-up-Funktion empfehlen wir, die Daten auf einem externen Speicher regelmäßig zu sichern. Der über Monate und Jahre gesammelte Wortschatz ist ein wirklicher Schatz.
Befehle
"Dragon Professional Individual" enthält wichtige Funktionen der vorhergehenden, wesentlich teureren Professional-Version. Hierzu zählt besonders die Möglichkeit, Sprachbefehle über die integrierte Skriptsprache zu verwenden. Die Einstiegshürde ist relativ hoch, um tiefer in die Materie einzutauchen. Gute Programmierkenntnisse vorausgesetzt, kann der Anwender vielfältige Aufgaben über selbst geschriebene Sprachbefehle lösen.Verzichten müssen Benutzer auf die Netzwerkfunktionen der früheren Professional-Version. "Dragon Professional Individual" ist für den Einzelplatz-Anwender.
Sprachbefehle dienen in erster Linie zur Automatisierung aller Arbeitsabläufe auf dem PC. Ob man damit lediglich Briefvorlagen mit Anrede, Grußformel und Unterschrift erstellt oder komplexe Aufgaben auf dem Computer mit einem gesprochenen Befehl auslöst, bleibt den Fähigkeiten und dem Engagement des Anwenders überlassen.
Ein Blick in die Zukunft
Stellen Sie sich einmal vor, Sie müssen nicht mehr auf die Dragon-Leiste schauen, um zu sehen, ob das Mikrofon zum Diktat an- bzw. ausgeschaltet ist. Ein erweiterter Mauscursor wäre hilfreich, der zum Beispiel durch seine Farbgebung oder durch ein (zusätzliches) Icon anzeigt, ob das Mikrofon für Dragon eingeschaltet ist.Bereits seit längerem gibt es in der Version Dragon Medical die Möglichkeit, im Hintergrund zu diktieren, während sich im Vordergrund eine andere Anwendung befindet. So können sich Ärzte Röntgenbilder ansehen, während sie einen Befund erfassen.
Diese sinnvolle Option sollte anderen Nutzern nicht länger vorenthalten werden. Sie ist jedoch laut Hersteller derzeit nicht für andere Versionen verfügbar und auch nicht geplant.
Auch und gerade im privaten Umfeld hat sich die digitale Fotografie durchgesetzt. So manch einer stöbert in seinen Fotos vom letzten Ausflug und möchte zu den Aufnahmen einige Gedanken notieren - ganz gleich, ob als Erinnerung oder als E-Mail für Freunde und Bekannte. Während der Anwender durch die Bilder blättert, diktiert er den passenden Text. Dazu ist ein ständiger Fokuswechsel zwischen dem Diktierfenster und der Fotoanwendung notwendig. Ein Diktat im Hintergrund wäre für diese und andere Anwendungen ein nettes Feature.
Derzeit ist die Schriftgröße im Korrekturfenster und bei der Bearbeitung des Vokabulars nicht anpassbar. In Zeiten, in denen die Monitore immer größer und die Augen zum Teil schlechter werden - ist eine veränderliche Schriftgröße in häufig benutzten Dialogen vorteilhafter.
In Anlehnung an den Volksmund: "Schweigen ist Silber. Reden ist Gold." Freuen wir uns auf Weiterentwicklungen.
Anhang:
Lieferumfang und technische Daten *
(* Auszug laut Hersteller, Änderung und Weiterentwicklung vorbehalten)Lieferumfang:
- Retailverpackung mit CD
- (Alternative: Download von Nuance)
Systemanforderungen:
- RAM für 32-Bit-Versionen - Windows 7, 8.1 und 10: mindestens 2 GB RAM
- RAM für 64-Bit-Versionen von Windows 7, 8.1 und 10 : mindestens 4 GB RAM
- Prozessor: Intel® Dual Core oder äquivalenter AMD-Prozessor.
- (Hinweis: Schnellere Prozessoren erzielen normalerweise eine bessere Leistungen.)
- Freier Festplattenspeicher: 8 GB
- Soundkarte: für 16-Bit-Aufzeichnung
- Mikrofon
- Internetverbindung für den Produktdownload
- Internetverbindung für die automatische Produktaktivierung
AK & ZO
Pro
(* führt zur Aufwertung)
- effektiv keine Verzögerung bei Nutzung des Diktierfensters
- fensterbezogene Entscheidung, ob das Diktierfenster erscheinen soll
- spürbare Verbesserung beim Diktat von Zahlen
- Features der wesentlich teureren Professional-Version enthalten
- gutes Preis-Leistungsverhältnis
- benutzerdefinierte Skripte und Befehle
- automatische Umsetzung von Audiodateien
- gewohnt gute - leicht verbesserte - Diktaterkennung
- geringe Einstiegshürden für Anfänger
Neutral (* fließt nicht in die Bewertung mit ein)
- Software wird ohne Mikrofon geliefert
- fehlende, umfangreiche Anleitung zu den komplexen Sprachbefehlen
- Diktat im Hintergrund nicht möglich (nur in der Medical Version)
Kontra (* führt zur Abwertung)
- Select-and-Say (komplette Unterstützung) nur für wenige Programme bzw. über Add-in
- neue, moderne Dragon-Leiste nicht frei beweglich wie die frühere "graue" Dragon-Leiste
Unser Rat
Endlich gibt es von Nuance eine Dragon-Version für den Einzelplatz-Nutzer (also ohne Netzwerkfunktionen), welche professionelle Features anbietet, und das zu einem Preis, der wesentlich unter der bisherigen Professional-Version liegt. |
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Legende: Bewertung
- 1+ (6 Sterne) excellent, ausgezeichnet, Referenz
- 1 (5 Sterne) sehr gut
- 2 (4 Sterne) gut
- 3 (3 Sterne) befriedigend, zufriedenstellend
- 4 (2 Sterne) mangelhaft
- 5 (1 Stern) ungenügend
- 6 (0 Sterne) durchgefallen
Note (Anzahl goldene Sterne) sprachlicher Gebrauch