Der Elch & das Zwiebelprinzip
Mit ausgefeilter Funktionskleidung können Menschen den extremsten Witterungen trotzen, denn es gibt kein falsches Wetter, nur die falsche Kleidung. "Hol Dir den Elch!" – wir testen, ob sich hinter dem Slogan winterfeste Kleidung verbirgt.
Produktgruppe
Outdoor Bekleidung
Produkt
siehe Test-Umfang*
Hersteller
Deproc
Marktpreis
ca. 90 bis 190 Euro
Testbeginn
2011
Dauer
3 Monate Praxistest
Alle Fotografien
auf einen Blick (1)
» gelb-blau «
» schwarz-weiss «
***
Abbildungsgröße
weicht vom
Original ab
Produktfotografien
© Mittelpunkt•Journal
Alle Fotografien
auf einen Blick (2)
Hersteller*
Deproc Freizeitartikel
Am Abrahamschacht 1
09496 Marienberg
(2011)
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1 • Ausführlicher Testbericht
2 • Wertung, Pro & Kontra, Unser Rat
3 • Alle Fotografien für Sie auf einen Blick
4 • Anhang mit technischen Daten und Lieferumfang
5 • Weitere Produkte im Test - Auwahl
6 • Unsere Leser haben gewählt - diese Produkte testen wir in Kürze
7 • Anleitung, Hilfe, Impressum
In einem neuen Fenster geöffnet werden:
8 • Übersicht über alle getesteten Produkte
9 • Suche, Volltextsuche
10 • Wie wir testen und bewerten
Der Zwiebel nachempfunden
Spätestens dann, wenn der Frost zauberhafte Muster auf die Autoscheibe zeichnet, wenn die Wartezeiten beim Hausarzt immer länger werden und die wärmenden Strahlen der Sonne nur noch für wenige Stunden durch das Fenster scheinen, weiß ein jeder, der Winter ist da.Die Sommertextilien verschwinden ganz weit hinten im Kleiderschrank und die warmen Wintersachen werden hervorgeholt. Hochwertige Winterkleidung hat ihren Preis - bei guter Qualität hat man viele Jahre Freude daran.
Wer Jacken und Hosen sucht, mit denen er gut gewärmt durch die kälteste Jahreszeit kommt, findet diese nur dann, wenn er genaue Vorstellungen von den gewünschten Eigenschaften der Kleidung hat.
Besonders Funktionsjacken werden bei Käufern immer beliebter. Diese eignen sich bereits für kühlere Herbsttage und ebenso für frostige Winterzeiten. Selbst bei einem ausgedehnten Spaziergang durch die Natur kühlt man nicht aus und fühlt sich wohl.
Was zeichnet funktionelle Winter-Kleidung aus? Bei Jacken sind das unter anderem wind-und wasserabweisendes Material, mehrere Schichten nach dem Zwiebelprinzip, eine Kapuze und nicht zu vergessen ein Schneefang, der im normalen Alltag als Windfang dient.
Es gibt Winter, die sind so richtig knackig kalt und es gibt milde Wintertage, da denkt man bereits an den Frühling. Gut durch Kleidung geschützt in wohliger Wärme - ohne zu schwitzen - und obendrein modisch-sportlich auszusehen - ist ein Wunsch vieler Käufer.
In den Bekleidungsgeschäften findet man ein fast unüberschaubares Angebot. Wer genauer hinschaut, wird sehr schnell feststellen können, dass eine Jacke, die zu den eigenen persönlichen Anforderungen passt, gar nicht so leicht zu finden ist.
Letztendlich ist die Wahl einer Winterjacke häufig ein Kompromiss aus Design und Funktionalität. Funktionelle Jacken verfügen häufig über besonders hochwertige Merkmale zulasten einer modischen Erscheinung.
Multitalente - 3-in-1-Jacken
Doppeljacken sind bereits seit dem Jahrtausendwechsel in Mode. Sie bestehen aus einer wärmenden Innenjacke (hier: Fleece-Jacke) und einer äußeren wind-und wetterabweisenden Jacke. Die beiden Jacken können entweder jeweils einzeln getragen werden oder in Kombination. Daher werden sie landläufig auch als "3-in-1-Jacken" bezeichnet.An den Reißverschlüssen entstehen oft so genannte Kältebrücken, welche die Isolationseigenschaften der Jacke verschlechtern.
Doppeljacken haben naturgemäß ein höheres Gewicht - sie sind dennoch für Allrounder eine interessante Alternative bei der Qual der Wahl.
Nicht zu unterschätzen ist die Passform der Winterjacke. Wird sie zu eng gekauft, so schränkt das die eigene Beweglichkeit enorm ein.
Ist sie jedoch so weit, dass trotz der gewollten und untergezogenen Pullover bzw. dünnerer Jacken auch die doppelte Kleidung Platz hätte, sinkt das Isolationsvermögen der Winterjacke.
3-in-1 oder doch lieber 1 + 1?
Funktionelle Kleidung wird bei Käufern immer beliebter. Gute Artikel in diesem Segment findet man im Normalfall nur dann, wenn man genau weiß, was man haben möchte. Wer erst im Ski-Gebiet über die eigenen Anforderungen an Funktionskleidung nachdenkt, der wird sich schnell über einen eventuellen Fehlkauf ärgern.Auch in diesem Winter traf die Erfahrung zu, dass die Wintermonate gefühlt längst nicht mehr so kalt sind, wie es früher einmal der Fall gewesen ist. Umso vorteilhafter ist Kleidung, die an unterschiedliche Gegebenheiten flexibel angepasst werden kann.
Die hier getestete Jacke verfügt über zahlreiche veränderbare Elemente. So kann die Fleece-Innenjacke über Reißverschlüsse und Knöpfe aus der 3-in-1-Jacke herausgenommen werden, wenn es die Temperaturen zulassen.
Die Fixierung über einen Knopf am Ärmel ist nicht optimal, da sich der Fleece-Einsatz über das Bündchen hinausschiebt und nicht glatt anliegt. Eine Mehrpunkt-Fixierung wäre hier vorteilhafter.
Ein weiterer Nachteil des Fleece-Einsatzes ist die Unerreichbarkeit der Jacken-Innentaschen, wenn er in die Hauptjacke integriert ist.
So passierte es beispielsweise einem Testteilnehmer, dass er wie gewohnt sein Handy in das entsprechende Fach der Jacke legte, später aufgrund geänderter Wetterlage den Fleeceeinsatz in die Jacke zog und dabei nicht an das Handy dachte. Als dieses plötzlich klingelte, kam der Testteilnehmer nicht mehr rechtzeitig an das Telefon heran und musste erst die Jacke ausziehen, die Fleecejacke aus der Hauptjacke über den Reißverschluss lösen, bevor er telefonieren konnte.
Entweder sollten auf dem Fleece-Einsatz auch Taschen für Geld, Handy und anderes vorhanden oder über einen Reißverschluss auf der Hauptjacke zugänglich sein.
Unsere Tester waren fast einhellig der Meinung, dass ein übergezogener Pullover oder eine Strickjacke den gleichen wärmenden Effekt hat und viel alltagstauglicher ist, als der integrierte Fleece-Einsatz. Zudem kommt man problemlos an alle Taschen und muss den Einsatz nicht umständlich über Reißverschlüsse befestigen bzw. lösen.
Es gab jedoch auch einige Tester, welche die Innentaschen der Hauptjacke nicht benutzen wollten. Für diese stellte dieser Punkt somit kein Problem dar.
Wem immer noch zu warm ist, der wird die Lüftungsschlitze unter den Achselhöhlen zu schätzen wissen. Diese werden als Unterarm-Reißverschluss bezeichnet. Solche einhändig nutzbaren Belüftungsmöglichkeiten sorgen für ein angenehmes Körperklima. Unsere Tester nutzten diese Belüftungsmöglichkeit besonders gern, wenn sie kurz aus dem Kalten in ein beheiztes Geschäft oder öffentliche Verkehrsmittel gingen.
Unserer Meinung nach gehören Schneefang und Belüftungsmöglichkeiten in jede gute Winterjacke.
Winterkleidung – der Kälte trotzen
Die wichtigste Anforderungen an eine Winterjacke, ist der ausreichende Schutz gegen Kälte. Zum anderen soll sie vor den klimatischen Faktoren Wind und Regen schützen. Ein positiver Nebeneffekt - dadurch kann die Wärmeleistung vieler Jacken signifikant erhöht werden.Eine angenehme Wärme in einer Winterjacke entsteht dadurch, dass die zwischen den einzelnen Schichten der Kleidung vorhandenen Luftpolster durch die Körperwärme erwärmt werden. Nach dem Zwiebelprinzip wird die beste Wirkung durch mehrere Schichten erreicht.
Die Taillen- und Saumweitenverstellung ist ein gutes - wenn auch nicht perfektes - Mittel, um erwärmte Luft im Inneren der Jacke zu halten.
Einen Schneefang findet man leider fast ausschließlich bei ausgesprochenen Skijacken. Dabei hätte ein Schneefang auch im normalen Alltag eine hervorragende Wirkung, da er wie ein Windfang funktioniert.
Im Inneren der Jacke bildet sich ein Luftpolster, welches erwärmt wird. Dicht abschließende Ärmel und ein Schneefang können dafür sorgen, dass nicht so schnell kalte Luft nachströmen kann. Verfügt die Jacke dann noch über mehrere Schichten, so fühlt sich deren Träger mollig warm.
Im Winter war die Jacke angenehm zu tragen. Auch an milden Tagen ohne Innenteil auf Wanderschaft wussten unsere Tester das Produkt zu schätzen. Sie wirkt insgesamt sehr winddicht, hält den Regen gut ab und trocknet relativ schnell wieder.
Wenn in einer Skihütte im Kamin das Feuer züngelt, reicht die Innenjacke als wärmender Überzieher. Währenddessen kann die Überjacke in aller Ruhe trocknen.
Ob die Jacke eine weitere Saison übersteht und wie sie sich in einem strengen Winter bewährt können wir erst zu einem späteren Zeitpunkt testen.
Die Kapuze ist ergonomisch ausgeformt und reicht tief in die Stirn, was vor allem Fahrradfahrer zu schätzen wissen. Ein mitgelieferter Fleece-Einsatz wäre von Vorteil, die gute alte Pudelmütze reicht aber auch.
Die Reißverschlüsse sind gut verarbeitet und leichtgängig. Auch mit angezogenen Handschuhen gab es keine Probleme.
Nicht nur kälteempfindliche Frauen empfinden es besonders unangenehm, wenn die durch die Handschuhe gut gewärmten Finger in die Kälte müssen, um den Reißverschluss der Außentasche zu benutzen.
Die Anordnung der Außentaschen ist praxisgerecht. Sie bieten ausreichend Platz - sowohl im Flachland als auch auf der Skipiste.
Insgesamt ist die Jacke gut und hochwertig verarbeitet. Einzig das Logo wirkt etwas billig. Hier hat der Hersteller bei der Winterhose gezeigt, dass er das besser kann.
Warm up für die Beine
Im Winter schützen nicht nur eine warme Jacke, Mütze, Schal und Handschuhe vor den eisigen Minusgraden, sondern auch spezielle Winterhosen. Dass solche funktionellen Beinkleider nicht zwangsläufig an dicke, unförmige Ski-Outfits erinnern müssen, beweist Deproc mit seinen modischen Devon Pants.Die elastische Winterhose ist eine sehr gute Ergänzung zu der hier ebenfalls getesteten Winterjacke. Sie wirkt sehr hochwertig und gut verarbeitet. Das aufgenähte Logo des Herstellers bestärkt diesen Eindruck. Die ansonsten schwarze Hose setzt mit einfachen gestalterischen Mitteln optische Akzente und wirkt dadurch modisch.
Optisch erinnert sie mit den aufgesetzten Poket-Taschen an eine ganz „normale“ Hose und trägt nicht auf wie es typische Winterkleidung oft tut. Deswegen kann sie problemlos zu Hemd, Pullover oder auch etwas formellerer Kleidung kombiniert werden.
Sie ist angenehm weich und gut zu tragen. Der Stretch-Anteil sorgt für zusätzlichen Tragekomfort.
Die Passgenauigkeit lässt sich über den mitgelieferten Gürtel und Gummizüge an den Hosenbeinen noch individueller variieren.
Sie schützt gut vor Kälte und Wind. Dafür sorgt das spezielle, temperaturausgleichende Innenfutter der Hose. Sehr von Vorteil – sie raschelt nicht beim Gehen, wie viele andere Thermohosen. So kann man sich auch in der Natur bei Tierbeobachtungen oder Ähnlichem sehr geräuscharm bewegen.
Wenn es nicht gerade in Strömen regnet, schützt die Hose ihren Träger auch vor Feuchtigkeit.
Der strapazierfähige Stoff der Hose ist schmutzabweisend.
Anhang:
Test-Umfang *
(* Auszug laut Hersteller, Änderung und Weiterentwicklung vorbehalten)Test-Umfang:
MB & DS
Pro
(* führt zur Aufwertung)
- sportlich, modisches Design – unaufdringlich akzentuiert
- robustes Material ist wind- und wasserabweisend
- hochwertige Verarbeitung, angenehmer Tragekomfort
- gute Wärme- und Isoliereigenschaften
- viele raffinierte und nützliche Extras
Neutral (* fließt nicht in die Bewertung mit ein)
- Gürtel der Hose mit Plastikschnalle nicht sehr hochwertig
- Gürtelschlaufen optisch wenig strapazierfähig
- Logo der Jacke wirkt wie ein Abziehbild
Kontra (* führt zur Abwertung)
- mangelnde Befestigung der Fleecejacke im Ärmelbereich über Einpunkt-Fixierung
- Innentaschen nicht nutzbar, wenn der Fleece-Einsatz in der Hauptjacke ist
- Handytasche auf dünnem, nicht sehr belastbarem Netzgitter-Einsatz genäht
Unser Rat
Punkten konnten Winterjacke- und Hose durch ihr sportlich, modisches Design, die überwiegend gute bis sehr gute Verarbeitung, einen angenehmen Tragekomfort, sowie das recht robuste, wind- und wasserabweisende Material. |
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Legende: Bewertung
- 1+ (6 Sterne) excellent, ausgezeichnet, Referenz
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- 2 (4 Sterne) gut
- 3 (3 Sterne) befriedigend, zufriedenstellend
- 4 (2 Sterne) mangelhaft
- 5 (1 Stern) ungenügend
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