Qualität, die man sieht
Eingefleischte Nikon-Fans verwenden oftmals an ihrer Kamera ausschließlich Nikkor-Objektive von Nikon. Seit vielen Jahren gibt es Fremdhersteller, die Objektive unter eigenem Namen produzieren. Diese können an einer Nikon-Kamera verwendet werden.
Produktgruppe
Bild + Ton
Produkt
Tokina AT-X Pro DX 12-24 mm F4 II
Hersteller
Tokina
Marktpreis
ca. 550 Euro
Testbeginn
2010
Dauer
12 Monate Jahrestest
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Tokina International Distributor*
Hapa-Team Handelsges.Mbh
Goethestraße 11
85386 Eching
(Stand: 2010)
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1 • Ausführlicher Testbericht
2 • Wertung, Pro & Kontra, Unser Rat
3 • Alle Fotografien für Sie auf einen Blick
4 • Anhang mit technischen Daten und Lieferumfang
5 • Weitere Produkte im Test - Auwahl
6 • Unsere Leser haben gewählt - diese Produkte testen wir in Kürze
7 • Anleitung, Hilfe, Impressum
In einem neuen Fenster geöffnet werden:
8 • Übersicht über alle getesteten Produkte
9 • Suche, Volltextsuche
10 • Wie wir testen und bewerten
Schwergewicht mit Weitblick
Wir testen das Tokina-Weitwinkelzoom an der Nikon D70 und an der Nikon D300s. Darüber hinaus ist dieses Objektiv sonst baugleich auch mit einem Canon-Anschluss verfügbar. Es wiegt circa 570 g und gehört damit nicht gerade zu den leichten Objektiven. Bei der Auswahl des Zoombereiches ist es grundsätzlich so, dass eine fehlende Reichweite am langen Ende (Tele-Bereich) weniger auffällt als am kurzen Ende (Weitwinkel-Bereich).An der Nikon D300s liegt das Tokina Weitwinkelobjektiv sehr gut in der Hand.
Schraubfilter mit einem Durchmesser von 77 mm können verwendet werden. Seit dem Siegeszug der Digitalfotografie verwenden unsere Tester jedoch immer weniger Filter vor dem Objektiv. Die Nachbearbeitung der Daten am Computer ermöglicht die Simulation der gängigsten Foto-Filter. So kann man sich bei der Aufnahme voll und ganz auf das Motiv konzentrieren und wesentlich schneller agieren, als wenn man in einem wichtigen Moment noch einen Filter wechseln würde.
Auf dem Infoblatt (von einem Handbuch kann nicht die Rede sein) sind die wichtigsten technischen Details enthalten.
Mechanik
Seit einiger Zeit gibt es fast bezahlbare digitale Kameras mit einem Vollformat-Sensor. Für diese Kamera ist das hier getestete Objektiv nicht geeignet. Die Mechanik und die Linsengruppe des Tokina "AT-X 4 / 12 - 24 mm PRO DX II" wurden für das APS-C Format gerechnet. Objektive für den Vollformat-Sensor wiegen im Schnitt wesentlich mehr, sind größer und teurer.Das Objektiv verfügt über eine relativ wasserfeste und gehärtete Vergütung. Damit ist die Frontlinse des Objektivs robuster gegenüber äußeren Einflüssen. Auch wenn die Frontlinse wasserabweisend ist, sollte darauf geachtet werden, dass das Objektiv immer gut geschützt ist. Wasser sucht sich seinen Weg. Zudem befindet sich kameraseitig an der Nikon-Version ein Dichtungsring.
Die Streulichtblende (Gegenlichtblende) wirkt robust und ist im Lieferumfang enthalten. Diese sollte auf jeden Fall verwendet werden, da ein Weitwinkelobjektiv konstruktionsbedingt für Streulicht anfällig ist. Das führt zu einem verminderten Kontrast und Lichtflecken (Blendflecken) auf den Fotografien.
Der AF-Motor arbeitet gut. Der fehlende, leisere und unter Umständen schnellere Ultraschallmotor wurde von unseren Testern nicht vermisst. Auch das Surren des AF-Motors wurde nicht als besonders störend empfunden.
Weniger gut gelöst ist die Umschaltung zwischen der automatischen Fokussierung (AF) und der manuellen Fokussierung (MF). Hierbei wird oftmals der Fokusring verschoben. Beim erneuten Wechsel von MF auf AF spürt man, dass der Motor nicht richtig ab-bzw. zukuppelt. Das sollte im Rahmen einer Produktverbesserung behoben werden. Die meisten Benutzer werden das Objektiv dauerhaft im AF-Modus einsetzen, daher werden sie nicht mitbekommen, wie sehr die Umschaltung von AF auf MF hakt und umgekehrt.
Optik
Mit einer Offenblende von 4 ist das Objektiv nicht besonders lichtstark. Weitwinkelobjektive mit einer besseren Lichtstärke liegen in einer wesentlich höheren Preisklasse und eine Blende von 2,8 wird von den wenigsten wirklich gebraucht.Dank optimierter und rauschärmerer Sensoren in den Digitalkameras kann die eine Blende Differenz oftmals durch eine höhere ISO-Einstellung ausgeglichen werden. Auch so wären dann kürzere Belichtungszeiten möglich. Zudem würden mit einer größeren Offenblende auch das Gewicht und die Größe des Fotoobjektivs zunehmen.
Unseren Tests folgend, empfehlen wir auf 5,6 abzublenden, da die Leistung dieses Tokina bei Blende 5,6 bzw. 8 sichtbar zunimmt. Dennoch ist das Objektiv bereits ab Offenblende 4.0 einsetzbar.
Die Verzeichnung fiel ausgesprochen gering aus. Sei es beim typischen "Ziegelmauertest" (Fotografie einer Häuserwand zum Testen) oder bei alltäglichen Aufnahmen. Auch bei Architekturaufnahmen konnten nur moderate und per Software korrigierbare Trapezverzerrungen wahrgenommen werden. Ebenso lag die Vignettierung in einem Bereich, der zumeist nicht als störend empfunden wurde.
Unsere Tests haben ergeben, dass dieses Fotoobjektiv am Ende des Zoombereiches bei 24 Millimetern nicht so gut abschneidet. Wir führen das auf eine relativ schwache Zentrierung zurück. Durch das Abblenden sind deutlich kontrastreichere Ecken im hinteren Zoombereich erzielbar.
Im kürzeren Brennweitenbereich ab 12 Millimetern ist die Leistung überraschend gut. Hier können wir dem Objektiv eine echte Glanzleistung bescheinigen. Berücksichtigt man darüber hinaus den Preis und den dafür gebotenen Brennweitenbereich, so können wir das Objektiv grundsätzlich empfehlen.
Bereits der Vorgänger gehörte zu den besten Objektiven seiner Klasse (Weitwinkelzoom für digitale Spiegelreflexkameras). Diesen Platz kann das hier getestete Fotoobjektiv mehr als verteidigen. Die optische und mechanische Verarbeitung ist sehr solide. Es gab diesbezüglich keine Probleme, obwohl das Objektiv von Hand zu Hand wanderte und von neun Testern "strapaziert" wurde.
Kleinere Schwächen (Unschärfe) leistetet sich das Objektiv bei der automatischen AF-Messfeldwahl an der Nikon D300s. Sofern ein Autofokus-Messfeld zuvor ausgewählt wurde, ist die Schärfeleistung nicht zu bemängeln.
Anhang:
Technische Daten *
(* laut Hersteller, sofern nicht anders angegeben, Änderungen vorbehalten)Wichtige technische Daten (Auszug):
- Objektivtyp: Weitwinkelzoom
- Brennweite: 12 mm bis 24 mm
- Lichtstärke: 4.0
- äquivalente KB-Brennweite laut AF-Bereich: 18 bis 36 mm
- effektiver Bildwinkel diagonal 100 bis 61 Grad
- 13 Linsen in 11 Gruppen
- Filter: 77 mm, Schraubfilter
- Länge: circa 90 mm
- Gewicht: circa 570 g
- Durchmesser des Objektives: circa 84 mm
- Anschlussmöglichkeiten: Nikon oder Canon
JW & RS
Pro
(* führt zur Aufwertung)
- sehr gut verarbeitetes Objektiv
- gute bis sehr gute Bildleistung
- praxisnaher Weitwinkelbereich von 12 - 24 mm
- an der Nikon D300s insgesamt schneller und präziser AF
- erfreuliches Preis-Leistungs-Verhältnis
Neutral (* fließt nicht in die Bewertung mit ein)
- Lichtstärke nur 4.0
Kontra (* führt zur Abwertung)
- relativ schweres Objektiv
- problembehaftete Umschaltung zwischen AF und MF (sonst gute Mechanik)
Unser Rat
Das Tokina-Weitwinkelzoom "AT-X Pro DX II 12-24" mit Nikon-Anschluss weiß rundherum zu begeistern. Der optische Aufbau überzeugt im Alltag. Der Brennweitenbereich ist besonders interessant und in vielen Bereichen der Action-und Architekturfotografie praktisch einsetzbar. Im Langzeittest hat es sich zu einem echten Allrounder entwickelt und wurde erstaunlich oft eingesetzt. |
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Legende: Bewertung
- 1+ (6 Sterne) excellent, ausgezeichnet, Referenz
- 1 (5 Sterne) sehr gut
- 2 (4 Sterne) gut
- 3 (3 Sterne) befriedigend, zufriedenstellend
- 4 (2 Sterne) mangelhaft
- 5 (1 Stern) ungenügend
- 6 (0 Sterne) durchgefallen
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